Category Archives: Allgemein

Jede Stunde zählt! – Rede zur geplanten Arbeitszeitverlängerung

Die Arbeit ist der Stiefel in unserem Nacken. Die Pistole am Kopf. Wie viele Monatsgehälter dürften fehlen bevor die Wohnung weg ist, der Kredit, das Bahnticket und die Lebensmittel nicht mehr bezahlt werden können?

Deshalb rennen wir zur Arbeit. Deshalb häuft sich Schicht über Schicht. Arbeitstag über Arbeitstag und das bisschen was man Freizeit nennen könnte, wird zum Schlafen, Putzen, sich um die Kinder kümmern und so weiter gebraucht.

Trotz des immensen Drucks wird fleißig und viel gearbeitet; zurecht kann man darauf Stolz sein. Es ist ja auch so, dass man in unserem System hauptsächlich für harte Arbeit Respekt und Anerkennung erfährt- aber das nur am Rande. In Deutschland wurden letztes Jahr übrigens mehr Arbeitsstunden erbracht als je zuvor seit der Wende.

Trotzdem soll jetzt noch mehr gearbeitet werden. Die herrschende Regierung will es so. CDU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass nicht mehr der 8-Stunden-Tag gelten soll. Stattdessen soll als Limit nun die 48 Stunden Woche herangezogen werden. Ihr könnt euch die daraus folgende Arbeitszeit pro Tag ja mal ausrechnen.

Fast 10 Stunden am Tag arbeiten. Dazu noch Hin- und Rückweg? Das wäre es dann mit Freizeit und Erholung. Wenn die Regierung diese Gesetzesänderung durchsetzt, sind wir wieder im Jahr 1910! Übrigens inklusive der damaligen Rollenverteilung, wenn wir für 10 Stunden an die Arbeit gezwungen werden, muss es in jeder Familie eine Person geben die nur noch unbezahlt für Haushalt, Pflege, Kinderbetreuung usw. da ist. Ein ungeheuerlicher Rückschritt!

Das Logo der Kampagne "Jede Stunde zählt" es besteht aus drei untereinander stehenden Sätzen Jede Stunde zählt, daneben ist das Symbol kleiner als acht. Das Bild hat einen weißen Hintergrund und die Buchstaben sind lila Umrandet, das kleiner als acht Symbol ist in hellem lila.

Was wollen wir also? Wir wollen nicht mehr- sondern weniger arbeiten! Die Produktivität ist in den letzten Jahrzehnten schwindelerregend gestiegen. Automatisierung macht Arbeitsabläufe schneller und leichter, das muss sich jetzt endlich auf die Arbeitszeit niederschlagen!

Kürzere Arbeitszeiten bedeuten sozialen Fortschritt, Kürzere Arbeitszeit bedeutet auch kulturellen Forstschritt. Wir finden Zeit für Freundschaft, Bildung und Muße- für Grundideale des Menschen!

Wer hier glaubt ernsthaft, das uns einen solchen Fortschritt- eine angemessene Reduzierung der Arbeitszeit- irgendwelche Parteien bringen? Zum Thema Arbeitszeit und sozialen Fortschritt haben wir die Programme aller großer Parteien verglichen. Parteien der Rechten, der Mitte und der Linken. Man versteht in den Programmen nicht besonders viel, aber in einem Punkt sind sich Alle einig: Die Parteien wollen uns regieren. Was das im Klartext heißt: Sie wollen uns das Fell über die Ohren ziehen. Schluss damit! Wir können selbst für unsere Interessen kämpfen und sie durchsetzen, wir können selbst für sozialen und ökonomischen Fortschritt eintreten. Du und ich. Das Instrument dafür ist die Gewerkschaft.

Durch die Gewerkschaft steigen die Löhne, durch die Gewerkschaft sinken die Arbeitszeiten und wenn die Gewerkschaften es wollen, legen wir den ganzen Laden lahm! Arbeitszeiterhöhung, ohne uns!

Wir sind die FAU, die Freie Arbeiter*innen-Union. Anderen Gewerkschaften haben wir voraus, dass es uns ums Ganze geht. Wir möchten mit euch für mehr kämpfen als den üblichen Inflationsausgleich- die üblichen 2% mehr im Jahr. Langfristig geht es uns darum, die Wirtschaft nach den Bedürfnissen von uns Menschen zu organisieren. Langfristig gehören die Betrieb nicht in private Hand- und auch nicht in staatliche. Die Betriebe gehören in die Hände der Beschäftigten!

Bis dahin ist es noch ein bisschen hin. Aber auf dem Weg möchten wir mit euch für ein besseres Leben im Hier und Jetzt kämpfen. Dabei gibt es keinen Anlass, dass wir Rücksicht auf „die da oben“ nehmen. Denn wer jetzt noch meint, man muss auch mal an die Wirtschaft denken, dem empfehle ich einen Blick in die Villenviertel von Sylt, München oder Monaco. Den Bossen geht es scheiße gut und wir schuften dafür.

Wie geht es jetzt weiter. Grimmiger Blick und verschränkte Arme sind schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, als nächsten Schritt können wir ins Gespräch kommen und kämpferische Gewerkschaften weiter aufbauen. Uns organisieren. Zusammenhalt finden. Gemeinsam vorwärts, statt alleine mit dem Rücken zur Wand.

Für Kontext und ein Video der Rede folgt diesem Link: https://www.instagram.com/fau_ruhr/reel/DRPhXFEExGT/

Herbst des Sozialabbaus?

Ein herbstlicher Wald in orangen Farben. Die Sonne strahlt zwischen den Bäumen hindurch.

Hehre Pläne hat die Bundesregierung für den „Herbst der Reformen“ angekündigt: Eine Komplettsanierung der sogenannten Sozialsysteme. Verbesserungen stehen nicht auf dem Programm, nur Umverteilungen, die die Konkurrenz und damit die Spaltung zwischen den lohnabhängigen Menschen anheizen.

Eine Verschlechterung, die auf uns zukommen wird, sind härtere Sanktionen gegen sogenannte Totalverweiger:innen und Schwarzarbeiter:innen im Bürgergeldbezug. Von einer Erhöhung des Regelsatzes ist keine Rede, nicht einmal von einem Inflationsausgleich.

Solche Reformen werden lohnabhängige Menschen in Arbeit nicht entlasten. Das so durch Gängelung gesparte Geld wird weder den Mindestlohn erhöhen, noch für bessere Personalpläne oder Entlastung sorgen. Stattdessen wird den Arbeitenden nur wieder vor Augen geführt, warum sie lieber nicht aufmucken und ihre Arbeitsbedingungen verbessern sollen.

Rentner:innen geht es ebenfalls an den Kragen. Anstatt dass die Rente erhöht wird, sollen Anreize geschaffen werden, wieder in Arbeit zu kommen, indem sie steuerfrei bis zu 2.000€ im Monat hinzuverdienen können. Welche Aussage dahintersteht, ist ganz klar: Nur, wer hart arbeitet, hat ein Leben über der Armutsgrenze verdient. Auch das ist ein Manöver, mit dem Leute in schlecht bezahlte Jobs mit ebenso miesen Arbeitsbedingungen gedrängt werden sollen.

Umso wichtiger, das nicht hinzunehmen. Wir müssen Verschlechterungen unserer Lebenslagen konsequenten Widerstand entgegensetzen. Wir brauchen positive Visionen und Ziele, auf die wir hinarbeiten können. Nur so können wir uns gemeinsam organisieren und unsere Leben selbst in die Hand nehmen, statt auf Verbesserungen von oben zu hoffen.

Ein Anfang kann bei unseren FAU-Cafés gemacht werden: Am 1. Donnerstag im Monat im Union Salon, Dortmund und am 2. Freitag im Syntopia, Duisburg, beides um 18 Uhr. Wenn ihr eure Interessen bei der Arbeit oder dem Amt durchsetzen, euch mit Gleichgesinnten organisieren oder Fragen zum Arbeitsrecht stellen wollt, kommt vorbei!

Mehr dazu: https://www.nordstadtblogger.de/das-hartz-cafe-fordert-eine-staerkung-des-sozialstaats-respekt-statt-leistungskuerzungen/

Nach dem ersten Kollektiv-Stammtisch geht es weiter!

ERGÄNZUNG (04.08.25): Am 19. September 2025 findet der nächste Kollektiv-Stammtisch in Bochum statt: https://ruhr.fau.org/events/bochum-kollektiv-stammtisch/

Am 14. Juni lud die FAU Ruhr zu ihrem ersten Stammtisch für Kollektivbetriebe ins Syntopia nach Duisburg ein. Die Veranstaltung ist für alle Personen gedacht, die sich für neue Arten des Arbeitens und Wirtschaftens interessieren. Teilnehmende müssen also nicht in einem Kollektivbetrieb arbeiten, sondern können einfach mal so vorbeischauen und Fragen stellen, um sich ein Bild zu machen. Es schafft darüber hinausgehend einen Anlass, sich mit anderen Mitgliedern von Kollektivbetrieben auszutauschen und Erfahrungen zu teilen oder ggf. zukünftig zusammenzuarbeiten.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde klar, wie vielfältig die Struktur von Kollektivbetrieben im Ruhrgebiet und deutschlandweit ist. Denn: Nach deutschem Recht ist ein „Kollektivbetrieb“ weder ein geschützter Begriff (jedes beliebige Unternehmen kann sich „Kollektivbetrieb“ nennen ohne rechtliche Konsequenzen), noch eine festgelegte Rechtsform eine Betriebs (GmbH, AG, UG, GbR… selbst Genossenschaften sind nicht automatisch Kollektivbetriebe).

Wer war dabei?

Eine langjährige erfahrene gut funktionierende Genossenschaft, die T-Shirts für einen bestimmten Kundenstamm bedruckt und in der alle aktuellen Arbeiter*innen (und teilweise ehemalige) auch Genoss*innen sind. Herausforderungen gibt es im Anwerben von neue Kollektivistas, da Klarheit darüber herrschen muss, was genau Kollektivarbeit bedeutet und es natürlich sozial gut zusammen passen soll. Sollte es Kollektivista-Wachstum geben, würden zudem neue formelle Kommunikations- und Entscheidungsformate notwendig.

Ein Kollektivbetrieb der soziale Dienstleistungen wie Haushalts- und Pflegedienste und Kinderbetreuung umsetzt und aus einer GmbH besteht in der alle Kollektivistas angestellt sind, während ein Verein die gesamten GmbH besitzt und alle Kollektivistas gleichzeit Mitglied im Verein sind.

IT-Kollektive waren recht breit vertreten (anteilig nehmen diese an einer eigenen Vernetzung als tech-coops tei):

  • Bei einer komplett im Homeoffice arbeitende GmbH die Webanwendungen entwickelt sind alle Angestellten auch gleichzeitig Gesellschafter*innen.
  • Eine sich gerade im Aufbau befindende IT-Genossenschaft orientiert sich aktuell bei ihren Strukuren und Arbeitsweisen an dem Konzept „Sociocracy 3.0“, wobei derzeit auch nicht-eingestellte Genoss*innen weiterhin Teil der Geno bleiben.
  • Eine neu gegründete IT-GmbH die aktuell eine spezifische Produktidee entwickelt und in der alle zu gleichen Teilen Gesellschafter*innen sind. Ursprünglich war diese nicht als Kollektivbetrieb, sondern eher mit dem Gedanken des Verantwortungseigentums gegründet worden. Daraus entwickelt sich die Frage, wie man anderen Gesellschafter*innen die Kollektivbetriebe-Idee nahebringen könnte.

Und zu guter Letzt war eine Konföderation von Kulturvereinen dabei, die derzeit nachdenken die Rechtsform „Verein“ hinter sich zu lassen. Die gesellschaftliche Veränderungen und eine geänderte Aktivität bei Mitgliedern verweist auf einen Bedarf nach Anpassung der Strukturen. Potenzial wird in der strukturellen Verbindung von Kulturarbeit und Lohnarbeit gesehen, was möglicherweise mtieinander verbundene Kollektivbetriebe leisten könnten.

Wir möchten uns bei allen bedanken die dabei waren. Wir peilen derzeit ein Treffen pro Quartal an und freuen uns auf den kommenden Termin am Abend des 19.09.2025 in Bochum. Details findet ihr zu gegebener Zeit dann im FAU Ruhr Veranstaltungskalender auf diesem Blog oder als Ankündigung über unsere Social Media Kanäle.

Stellungnahme zu den Tarifabschlüssen TVöD und NV-Bühne

Theater: NV-Bühne

Die Gewerkschaft GDBA hat einen Arbeitskampf an Theatern und Opernhäusern mit einem Teilabschluss beendet.
Wie sich aus dem bisherigen Tarifvertrag NV-Bühne herauslesen lässt gab es eigentlich reichlich nachzubessern. Es wurde zwar die Einführung der 39-Stunden-Woche im Bereich “Bühnentechnik” erreicht, an vielen anderen Stellen gab es aber nur kleinere Nachbesserungen.
Aus unserer Sicht wäre mit konsequentem Arbeitskampf mehr dringewesen. Beim allerersten Warnstreik in der Geschichte der GDBA hätten wir uns eine längere Streikdauer gewünscht. 30 Minuten sind zwar ein Anfang, aber kaum spürbar. Wir müssen mutiger werden auch wenn man dabei Risiken eingeht.
Nach diesem Teilabschluss hoffen wir, dass die Verhandlungen zeitnah fortgeführt werden und weitere wichtige Themen besprochen- und vor allem mit Nachdruck durchgesetzt werden.
Als FAU-Betriebsgruppe werden wir zum Beispiel das Thema Gage weiter bearbeiten: Im NV-Bühne “Solo” und “Bühnentechniker” gibt es bisher KEINE gemeinsam anzuwendenden Gagenklassen oder Vergütungsstufen, wie z.B. im TVÖD und im Bereich “Chor” und “Tanz”. Wir sind auf individuelle Verhandlungen angewiesen.
Gesprochen werden muss auch über die Nichtverlängerungsklausel, über Mitspracherechte, wie z. B. die Bühnenschiedsgerichtbarkeit.
Das Abschaffen von altertümliche Begrifflichkeiten wie z. B. geborene und gekorene künstlerische Bühnentechniker.
Der NV Bühne Vertrag ist und bleibt ein Vertrag aus der Steinzeit, sodass wir als Beschäftigte an den Theatern für eine komplette Neuinterpretation des Tarifvertrages kämpfen müssen.

öffentlichen Dienst: TVöD

Continue reading »

Unsere Rede zum ersten Mai 2025 in Dortmund

Wir hoffen es hatten alle einen wunderbaren und kämpferischen Ersten Mai. Die FAU Ruhr war mit einem Stand in Dortmund beim Stadtteilfest am Union Salon und die Stimmung und auch die vielen Gespräche waren super. Danke dafür! Kleiner Wermutstropfen war lediglich, dass unsere fertige Erste-Mai-Rede wegen zu vollem Programm doch nicht gehalten werden konnte. Somit veröffentlichen wir diese hier für euch:

Eine stetige Erhöhung des Arbeitstempos plus kaum vorhandene Schutzkleidung und Sicherung führen dazu, dass es vorkommt, dass Arbeiter:innen bei der Produktion von Mähmaschinen ihre Finger oder ganze Gliedmaßen verlieren. Neben dem schnellen Tempo und fehlender Sicherung ist die Erschöpfung ein großer Faktor der Arbeitsunfälle, wenn 10 bis 12 Stunden am Tag gearbeitet wird.

Continue reading »

Veranstaltungen der FAU Ruhr um den 1. Mai 2025

Der 1. Mai ist Tag der Arbeiter*innenbewegung oder auch Internationaler Kampftag der Arbeiter*innenklasse. Solange du Lohn von deiner*m Chef*in zum Überleben brauchst, gehörst du dazu.

Wir freuen uns sehr, wenn ihr zu unseren Veranstaltungen kommt und wir uns kennenlernen können!

Essen: Was macht die FAU Ruhr?

Essen: Was macht die FAU Ruhr?

Egal ob ihr bereits Mitglieder seid oder nur mal reinschauen wollt, wer wir sind. Ihr seid herzlich willkommen! Einführung in die FAU Ruhr: Wir stellen [...]
Duisburg: 1. Mai-Demo und Fest

Duisburg: 1. Mai-Demo und Fest

01.05.2025    
10:00 - 18:00
Solidarisch und Kämpferisch in Betrieb und Stadtteil Der 1. Mai mit Hochfeld Solidarisch und der FAU. Wir laden euch ein den 1. Mai kämpferisch und [...]
FAU Stand beim Nachbarschaftsfest des Union Viertels

FAU Stand beim Nachbarschaftsfest des Union Viertels

01.05.2025    
14:00 - 20:00
Am 1. Mai veranstaltet der Union Salon wie im letzten Jahr ein Nachbarschaftsfest. Das Ziel ist es, einen lebendigen Treffpunkt für die Nachbarschaft zu schaffen, in dem das soziale [...]
Dortmund: FAU-Café und Gewerkschaftliche Erstberatung

Dortmund: FAU-Café und Gewerkschaftliche Erstberatung

08.05.2025    
18:00 - 19:30
Das FAU-Café ist die Gelegenheit für Interessierte und Mitglieder der Basisgewerkschaft FAU sich kennenzulernen und auszutauschen. Daneben bieten wir auch unsere gewerkschaftliche Erstberatung bei Problemen [...]
Duisburg, Vortrag: Taiwan: Vom Kolonialismus zum Kapitalismus und Subimperialismus

Duisburg, Vortrag: Taiwan: Vom Kolonialismus zum Kapitalismus und Subimperialismus

08.05.2025    
19:00 - 21:00
Während die neue US-Regierung unter Trump die Zukunft der NATO in Frage stellt und mit hohen Zöllen einen neuen „Handelskrieg“ auch gegen die EU beginnt, [...]
Duisburg: FAU-Café und Gewerkschaftliche Erstberatung

Duisburg: FAU-Café und Gewerkschaftliche Erstberatung

09.05.2025    
18:00 - 20:00
Das FAU-Café ist die Gelegenheit für Interessierte und Mitglieder der Basisgewerkschaft FAU sich kennenzulernen und auszutauschen. Daneben bieten wir auch unsere gewerkschaftliche Erstberatung bei Problemen [...]

Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst: Schluss mit dem Schonwaschgang!

Potsdam/Gelsenkirchen: Nach der zweiten Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband VKA um den Tarifvertrag öffentlicher Dienst „TVöD“ zeichnet sich eine totale Blockadehaltung der Arbeitgeber ab. Wie die Verdi in ihrer Übersicht gut darstellt, hat die Arbeitgeberseite kein Entgegenkommen gezeigt. Zeitgleich waren sich die Bosse nicht zu schade, eine absurd lange Vertragslaufzeit von 36 Monaten vorzuschlagen. 

Continue reading »

FAU Ruhr beim dritten Rat von Unten in Bochum

Der Rat von Unten hat sich als Format etabliert, auf dem Bochumer Initiativen frei diskutieren und konkrete Vorhaben gemeinsam planen und umsetzen können.

Kritik am Parlamentarismus

Beim dritten Rat von Unten am 25. Januar hatte auch die FAU Ruhr Gelegenheit, sich im Rahmen eines Thementischs vor- und zur Diskussion zu stellen. Das übergeordnete Thema war die anstehende Kommunalwahl in Bochum und NRW im September, zu dem wir mit der klaren Parlamentarismuskritik, für die unsere syndikalistische Organisationsform steht, Position beziehen konnten.

Einige Teilnehmenden des Rates von Unten blieben strukturell in der Parteipolitik und Repräsentation verhaftet, das zeigten manche Diskussionsverläufe deutlich auf. So folgte der Kritik am Werdegang der einen (grünen) Partei in einem Wortbeitrag unmittelbar die Würdigung einer anderen (linken) Partei, die von der Kritik ausgenommen sei und Dinge doch gut mache; fast als gäbe es grundlegende strukturelle Unterschiede zwischen beiden Organisationen und so als wären sie nicht den gleichen Sachzwängen und Funktionslogiken unterworfen.

Eine deutliche Mehrheit der Initiativen stand jedoch klar dafür ein, Parteipolitik und Vertrauen in staatliche Strukturen hinter sich zu lassen, um nicht nur faschistische Gefahren zu bekämpfen, sondern trotz Kapitalismus radikaldemokratische alternative Strukturen aufzubauen.

FAU als kritische Alternative

In diesem Kontext konnte auch die FAU Ruhr eine kritische basisdemokratische Alternative vorstellen und unter der Überschrift „Demokratische Arbeitskämpfe“ ihre Organisationsform und ihre Vorstellungen zur Diskussion stellen. Einigkeit bestand unter den rund zehn diskutierenden Personen, dass die Arbeitswelt eines der wichtigsten Felder für den Kampf um eine bessere Welt sei.

Vom Syndikalismus über die Konföderation bis zum imperativen Mandat teilten wir einen breiten Überblick der Binnenorganisation der FAU. Nachfragen betrafen insbesondere spezifische Branchen und deren Vernetzungen und die Möglichkeiten zur Mitarbeit in der FAU.

Der nächste Rat von Unten soll bereits im April stattfinden. Wir freuen uns, dieses Format auch weiterhin kritisch und konstruktiv zu begleiten und danken allen Anwesenden für die spannenden Diskussionen und der „Rat von Unten“-Orga für die intensive Vorbereitung und tolle Durchführung.

TVöD-Tarifrunde 2025: FAU Ruhr ruft Mitglieder zur solidarischen Beteiligung auf

Die drei Lohntarifverträge für den öffentlichen Dienst sind Ende 2024 ausgelaufen. Seit Januar 2025 stehen nun Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern an. Die Ergebnisse der Verhandlungen gelten dann für Menschen die im öffentlichen Dienst arbeiten (einschließlich Praktikant:innen, Auszubildende und Studierende) z.B. in Kommunalverwaltungen, bei der Bundesagentur für Arbeit, der Renten- und Unfallversicherung, der kommunalen Versorgungsbetriebe (Stadtwerke) und des kommunalen Nahverkehrs (ÖPNV).

Continue reading »

Theaterbranche – gesprengte Kettenbefristung?

Tarifkampf an den Theatern. Der Normalvertrag („NV“) Bühne wurde von Gewerkschaftsseite (GDBA, also „Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger und BFFS, also „Bundesverband Schauspiel“) gekündigt und läuft damit zum 31. Dezember 2024 aus. Gegenseite bzw. Sozialgegner ist der Deutsche Bühnenverein. Verhandlungen sind für den 23. Und 24.09.24 angesetzt.

Continue reading »