Author: faurhr104

Herbst des Sozialabbaus?

Ein herbstlicher Wald in orangen Farben. Die Sonne strahlt zwischen den Bäumen hindurch.

Hehre Pläne hat die Bundesregierung für den „Herbst der Reformen“ angekündigt: Eine Komplettsanierung der sogenannten Sozialsysteme. Verbesserungen stehen nicht auf dem Programm, nur Umverteilungen, die die Konkurrenz und damit die Spaltung zwischen den lohnabhängigen Menschen anheizen.

Eine Verschlechterung, die auf uns zukommen wird, sind härtere Sanktionen gegen sogenannte Totalverweiger:innen und Schwarzarbeiter:innen im Bürgergeldbezug. Von einer Erhöhung des Regelsatzes ist keine Rede, nicht einmal von einem Inflationsausgleich.

Solche Reformen werden lohnabhängige Menschen in Arbeit nicht entlasten. Das so durch Gängelung gesparte Geld wird weder den Mindestlohn erhöhen, noch für bessere Personalpläne oder Entlastung sorgen. Stattdessen wird den Arbeitenden nur wieder vor Augen geführt, warum sie lieber nicht aufmucken und ihre Arbeitsbedingungen verbessern sollen.

Rentner:innen geht es ebenfalls an den Kragen. Anstatt dass die Rente erhöht wird, sollen Anreize geschaffen werden, wieder in Arbeit zu kommen, indem sie steuerfrei bis zu 2.000€ im Monat hinzuverdienen können. Welche Aussage dahintersteht, ist ganz klar: Nur, wer hart arbeitet, hat ein Leben über der Armutsgrenze verdient. Auch das ist ein Manöver, mit dem Leute in schlecht bezahlte Jobs mit ebenso miesen Arbeitsbedingungen gedrängt werden sollen.

Umso wichtiger, das nicht hinzunehmen. Wir müssen Verschlechterungen unserer Lebenslagen konsequenten Widerstand entgegensetzen. Wir brauchen positive Visionen und Ziele, auf die wir hinarbeiten können. Nur so können wir uns gemeinsam organisieren und unsere Leben selbst in die Hand nehmen, statt auf Verbesserungen von oben zu hoffen.

Ein Anfang kann bei unseren FAU-Cafés gemacht werden: Am 1. Donnerstag im Monat im Union Salon, Dortmund und am 2. Freitag im Syntopia, Duisburg, beides um 18 Uhr. Wenn ihr eure Interessen bei der Arbeit oder dem Amt durchsetzen, euch mit Gleichgesinnten organisieren oder Fragen zum Arbeitsrecht stellen wollt, kommt vorbei!

Mehr dazu: https://www.nordstadtblogger.de/das-hartz-cafe-fordert-eine-staerkung-des-sozialstaats-respekt-statt-leistungskuerzungen/

Stellungnahme zu den Tarifabschlüssen TVöD und NV-Bühne

Theater: NV-Bühne

Die Gewerkschaft GDBA hat einen Arbeitskampf an Theatern und Opernhäusern mit einem Teilabschluss beendet.
Wie sich aus dem bisherigen Tarifvertrag NV-Bühne herauslesen lässt gab es eigentlich reichlich nachzubessern. Es wurde zwar die Einführung der 39-Stunden-Woche im Bereich “Bühnentechnik” erreicht, an vielen anderen Stellen gab es aber nur kleinere Nachbesserungen.
Aus unserer Sicht wäre mit konsequentem Arbeitskampf mehr dringewesen. Beim allerersten Warnstreik in der Geschichte der GDBA hätten wir uns eine längere Streikdauer gewünscht. 30 Minuten sind zwar ein Anfang, aber kaum spürbar. Wir müssen mutiger werden auch wenn man dabei Risiken eingeht.
Nach diesem Teilabschluss hoffen wir, dass die Verhandlungen zeitnah fortgeführt werden und weitere wichtige Themen besprochen- und vor allem mit Nachdruck durchgesetzt werden.
Als FAU-Betriebsgruppe werden wir zum Beispiel das Thema Gage weiter bearbeiten: Im NV-Bühne “Solo” und “Bühnentechniker” gibt es bisher KEINE gemeinsam anzuwendenden Gagenklassen oder Vergütungsstufen, wie z.B. im TVÖD und im Bereich “Chor” und “Tanz”. Wir sind auf individuelle Verhandlungen angewiesen.
Gesprochen werden muss auch über die Nichtverlängerungsklausel, über Mitspracherechte, wie z. B. die Bühnenschiedsgerichtbarkeit.
Das Abschaffen von altertümliche Begrifflichkeiten wie z. B. geborene und gekorene künstlerische Bühnentechniker.
Der NV Bühne Vertrag ist und bleibt ein Vertrag aus der Steinzeit, sodass wir als Beschäftigte an den Theatern für eine komplette Neuinterpretation des Tarifvertrages kämpfen müssen.

öffentlichen Dienst: TVöD

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