Die drei Lohntarifverträge für den öffentlichen Dienst sind Ende 2024 ausgelaufen. Seit Januar 2025 stehen nun Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern an. Die Ergebnisse der Verhandlungen gelten dann für Menschen die im öffentlichen Dienst arbeiten (einschließlich Praktikant:innen, Auszubildende und Studierende) z.B. in Kommunalverwaltungen, bei der Bundesagentur für Arbeit, der Renten- und Unfallversicherung, der kommunalen Versorgungsbetriebe (Stadtwerke) und des kommunalen Nahverkehrs (ÖPNV).
Auf Seite der Gewerkschaften gehen ver.di und der dbb (Deutscher Beamtenbund) in die Auseinandersetzung. Die Gewerkschaften treten dem Bundesinnenministerium und dem Verband der kommunaler Arbeitgeber (VKA) entgegen. Ver.di ist Teil des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und fordert:
- eine Lohnerhöhung von 8 % (mindestens aber 350 €)
- 200 € mehr für Azubis, Praktikanten & Dual-Studierende
- eine unbefristete Übernahme nach Ausbildungsende
- eine Erhöhung der Zuschläge für Überstunden, Schicht- und Nachtarbeit
- drei zusätzliche freie Tage + einen zusätzlichen freien Tag für Mitglieder der DGB-Gewerkschaften
- ein „meine-Zeit-Konto“
- sowie die Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit.
In einer ver.di-eigenen Umfrage von fast 260.000 Beschäftigten kam heraus, dass sich 82% davon mindestens eine 4 Tage Woche (Seite 10) wünschen. Die DGB-Gewerkschaft fordert stattdessen vereinzelte freie Tage.
Wir beobachten immer wieder, dass radikalere Forderungen der Belegschaften durch große Gewerkschaften verwässert werden. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften haben zum Beispiel starke Verbindungen in die SPD und sind sehr hierarchisch aufgebaut.
Im Gegensatz zu DGB-Gewerkschaften ist die FAU basisdemokratisch organisiert und lehnt jede parteipolitische Beeinflussung ab.
Trotz unserer Kritik an ver.di und dem DGB ruft die FAU Ruhr ihre Mitglieder dazu auf, sich solidarisch an den Aktionen und Streiks während der Tarifauseinandersetzung zu beteiligen!
Materialien
Bereits im Mai 2024 haben unsere Genoss*innen aus Freiburg auf den TVöD-Arbeitskampf aufmerksam gemacht und erste Forderungen in einem Flugblatt „30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und höhere Löhne!“ verarbeitet.