Potsdam/Gelsenkirchen: Nach der zweiten Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband VKA um den Tarifvertrag öffentlicher Dienst „TVöD“ zeichnet sich eine totale Blockadehaltung der Arbeitgeber ab. Wie die Verdi in ihrer Übersicht gut darstellt, hat die Arbeitgeberseite kein Entgegenkommen gezeigt. Zeitgleich waren sich die Bosse nicht zu schade, eine absurd lange Vertragslaufzeit von 36 Monaten vorzuschlagen.
Dabei fallen die Forderungen der Verdi auch in dieser Tarifrunde gewohnt bescheiden aus. Gefordert wird nur das Allernötigste: unter anderem 8 % mehr Lohn bzw. mindestens 350 € mehr im Monat sowie drei zusätzliche Urlaubstage.
Wichtige Punkte zwar, aber eben nur ein Tropfen auf den heißen Stein, gerade genug, damit wir Beschäftigten im öffentlichen Dienst nicht aus den Latschen kippen und weiter bei Stange gehalten werden.
Durch die Bank wären deutlich bessere Arbeitsbedingungen gerechtfertigt, sei es in den Krankenhäusern, den Kitas, der Kultur oder der Stadtreinigung: Überall führt fehlendes Personal und eine die Beschäftigten verachtende Arbeitsorganisation zu Frust, Kündigung oder Burnout, was die Lage wiederum verschärft. Wie überall wird für die gesellschaftlich wichtigsten Tätigkeiten der niedrigste Lohn gezahlt.
Schluss damit!
Spätestens jetzt muss der Arbeitskampf deutlich härter geführt werden. Wir brauchen offensichtlich mehr Streiks. Vor allem brauchen wir kämpferische Streiks mit Streikversammlungen, Blockaden, Öffentlichkeitsarbeit, Streikposten und Solidarstreiks aus anderen Branchen!
Als FAU sind wir mehr als bereit, bei solchen Aktionsformen voranzugehen und eine kämpferische Kultur in den Betrieben aufzubauen. Dabei geht es uns nicht darum, die liegengebliebene Verdi-Basisarbeit zu machen (das kann die FAU ohnehin viel besser selbst), sondern uns tatkräftig solidarisch mit unseren Kolleg*innen zu zeigen.
Streik!